Entgegen dem allgemeinen Trend in der ackerbaulichen Gunstlage der Hildesheimer Börde hat sich unser Familienbetrieb weiter auf die Milchviehhaltung spezialisiert.
Grundlage für die Milchviehhaltung ist nach wie vor die Grünlandbewirtschaftung zur Grundfuttergewinnung für die Tiere. Unser Grünland befindet sich fast überwiegend ca. 5 – 6 km nördlich von unserem Betrieb am Mittellandkanal. Hier findet man schwere Tonböden, die für eine ackerbauliche Nutzung nicht geeignet sind. Weiteres extensives Grünland bewirtschaften wir nördlich von Peine auf überwiegend sandigen Böden.
Aus heutiger Sicht hat sich die Entscheidung auf einem Ackerbaustandort weiter in Milch zu investieren als richtige Weichenstellung erwiesen. Unser Betrieb ist auf mehreren Standbeinen breit aufgestellt und somit stabil gegen Politik- und Marktrisiken. Die hohe Bodengüte führt zu sehr guten Futterqualitäten und hohen Erträgen im Ackerfutteranbau. Die Opportunitätskosten des Ackerfutterbaus sind hoch, haben aufgrund der guten Flächenerträge jedoch geringe Stückkosten zur Folge. Aufgrund der Insellage des Betriebes, hat dieser einen sehr guten Gesundheitsstatus.
Durch die beengte Dorflage war eine Modernisierung und Erweiterung der Milchviehhaltung innerhalb der Ortschaft Bierbergen nicht mehr möglich. Daher wurden neue Stallungen für unsere Kühe und deren Nachzucht sowie ein Melkzentrum außerhalb des Ortes gebaut. Ein erster Schritt der Aussiedlung unseres Betriebes erfolgte im Jahr 2001 durch den Bau von Fahrsiloanlagen im Außenbereich.
Im Jahr 2008 wurden ein moderner Stall mit 200 Plätzen für Milchkühe und ein separater Jungviehstall mit 130 Plätze für Färsen und Jungvieh sowie Abkalbe- und Krankenboxen und einem Futterlager gebaut. Außerdem gehören zu der Anlage ein Melkhaus sowie Fahrsilos für die Grundfutterlagerung.
Im Fokus der Planung des Neubaus stand, mit viel Luft und Licht den Kuhkomfort zu erhöhen und damit Gesundheit, Vitalität und Leistungsfähigkeit unserer Kühe weiter zu verbessern.
Es entstanden Cover All Hallen nach kanadischem Vorbild, die aus unserer Sicht diese höchsten Ansprüche des Kuhkomforts optimal erfüllen. Das Foliendach führt zu einer schattigen Bedachung, die gleichzeitig selbst kaum Wärme speichert und so insbesondere an warmen Sommertagen den Kühen, die ihren Temperatur Toleranzbereich zwischen -5 und +15 Grad Celsius haben, ein angenehmes Klima bietet. Unterstützt wird dies durch Lüfter, die an warmen Tagen zusätzlich den Luftaustausch im Stall verbessern. Darüber hinaus wurde eine Kuhdusche installiert, die bei den Tieren an den heißesten Tagen des Jahres für eine Abkühlung sorgt.
Der Stall ist als einreihiger Liegeboxen Laufstall mit zentralem Futtertisch konzipiert und nachträglich auf einer Stallseite durch eine weitere Liegeboxenreihe und einen Laufgang unter freiem Himmel erweitert worden. Der Stallaufbau ermöglicht ein sehr gutes Tier- Fressplatzverhältnis sowie optimale Licht und Luftverhältnisse in jeder Liegebox. Es gibt keine Engpässe, was zur Ruhe und Ausgeglichenheit der einzelnen Tiere in unserer Herde beiträgt. Darüber hinaus ist vom Futtertisch aus eine sehr gute Tierbeobachtung möglich.
Im Jahr 2016 haben wir unseren Stall an der Westseite um einen Außenlaufgang mit weiteren Liegeboxen erweitert und im Januar 2024 unseren neuen Roboterstall, der für 240 laktierende Kühe ausgelegt ist, Schritt für Schritt in Betrieb genommen.